Zum Einstieg in diesen Lost Place Bericht, gibt es erstmal eine Erkenntnis. Trinke nie einen Pott Kaffee, wenn du dann eine einstündige Autofahrt vor dir hast.😁Ich habe das jedenfalls schnell gelernt. Aber fangen wir von vorn an. Ich hatte einen Termin und mir vorher noch eine sehr große Tasse Kaffee gegönnt. Als ich dann bereits gut 20 Minuten unterwegs war mit dem Auto meldete sich meine Blase. Tja und dann musste ich mir einen nicht sichtbaren Platz in der Natur suchen...und wie es bei Frauen so ist, müssen tausend Sträucher, Bäume und Wildwuchs vorhanden sein, damit einen auch ja niemand sieht. Ich also einen Feldweg angesteuert und rein in die Wildnis und mein sensibles Schamgefühl führte mich direkt zu einem kleinen Lost Place.

Mitten vor mir in der Pampa tauchte dieser uralte Zuganhänger auf, weit und breit waren keine Schienen zu sehen. Und aufgrund des Zustandes und der Vegetation drum herum, steht er dort schon sehr lange. Natürlich packte mich die Neugier und ich schaute ihn mir genauer an, nachdem ich meine Blase erleichtert hatte, ein wenig Zeit hatte ich ja noch - dachte ich zumindest. 😮
Seine Holzbauweise begeisterte mich, denn so etwas wird schon seit Ewigkeiten nicht mehr hergestellt. Ich denke, dass er vielleicht in den 50er oder 60 Jahren gebaut wurde. Gern lasse ich mich aber korrigieren, da ich mich in diesem Bereich nicht wirklich auskenne.
Der Einstieg wirkt verwunschen, die Efeuranken sehen einfach traumhaft aus und die grüne Farblackierung macht alles wundervoll stimmig, als wäre es so geplant gewesen. Einfach das perfekte Fotomotiv.
Im Inneren ist nicht wirklich viel erhalten, er ist regelrecht ausgeschlachtet. Und trotzdem kann man hier perfekt die Bauweise sehen und nachvollziehen, wie viel Arbeit das mal gewesen sein muss.
Massive Balken trennen die einzelnen Bereiche sehr schön ab und ich könnte mir vorstellen, dass man daraus was ganz tolles machen könnte. Wie zum Beispiel ein kleines Café oder einen Jugendtreff, wenn man den perfekten Standort dafür findet. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Der Wagen ist extrem geräumig und die Bausubstanz noch recht gut. Ich denke mit etwas Farbe, lichtdurchfluteten Fenstern kann man daraus wirklich was Besonderes zaubern. Was darin in vergangenen Zeiten transportiert wurde, bleibt wohl für immer ein Geheimnis.
Die Räder sind bereits stark verrostet und waren mal knallrot lackiert, denn stellenweise ist die Farbe gut zu erkennen. Noch sind sie standfest und halten den Aufbau. Als der Anhänger neu war, sah das bestimmt richtig toll aus, die Mischung aus Grün und Rot.
Das Ende des mehr als 30 m langen Wagens sieht noch am Besten aus und war auch der letzte Blick auf den vergessenen Ort. Denn mit Schrecken fiel mir ein, dass ich eigentlich einen Termin hatte und jetzt hier fast eine Stunde rum gekrochen bin um mir alles genau anzuschauen. Bei solchen Sachen verfliegt die Zeit regelrecht.
Jedenfalls bin ich dann auch viel zu spät zu meinem Termin erschienen, natürlich mit einer kleinen passender Notlüge. Aber das war es mir am Ende auch wert und dazu stehe ich.😇
Auch wenn es nur, wie bereits im Titel erwähnt - sich um einen doch recht kleinen Lost Place handelt, hoffe ich - dass euch diese Reise in die Vergangenheit wieder Spaß gemacht hat.