Als wir von unserer Lost Place Tour ins aufgegebene Spaßbad auf der Rücktour waren, dachten wir - dass es ohne Navi auch geht. Aber weit gefehlt, wir verfuhren uns und durchquerten ein Waldstück. Und als ob es Schicksal war, entdeckte wir dort eine kleine verfallene Pension, die dann natürlich auch noch besichtigt und erkundet wurde.
Idyllisch gelegen an einem Anglersee stand sie dort, völlig unscheinbar in die Natur integriert. Man musste schon genau hinschauen, dass man sie überhaupt sieht, denn Bäume versperrten den direkten Blick darauf. Und hatten sogar Glück, denn das Gebäude war nicht verschlossen und wir konnten es betreten.
Man konnte direkt beim Betreten bereits sehen, dass der Verfall deutliche Spuren hinterlassen hatte. Es roch feucht und modrig. Der Empfangstresen für ankommende Gäste war nur noch ein Schatten seiner selbst.
Die zwei Stockwerke beinhalteten ca. 30 Zimmer, die über sehr lange Gänge zu erreichen waren. Die Ausstattung war einfach - das sieht man auch in diesem Zustand noch, wahrscheinlich eher für Monteure oder Wochenendangler ausgelegt.
Türen mit imposanten Oberlichtern gab es in Hülle und Fülle, die kleine Aufenthaltsräume abgrenzten, die zum Verweilen einluden.
Die tolle massive Holztreppe ins Obergeschoß hält der Feuchtigkeit noch Stand, auch wenn man bereits an den Wänden deutlich sehen kann, wie Nässe das Gebäude langsam zerstört.
In machen Räumen sind noch Schränke vorhanden und sie zeigen auch, dass bereits Randalierer am Werk waren, die Schmierereien hinterlassen haben. Es müssen mal sehr gemütliche Gästezimmer gewesen sein.
Fast jedes der Zimmer hatte eine breite Fensterfront, was für Helligkeit sorgte. Sie standen alle offen, sodass Wind und Wetter nun Einzug halten in die Pension.
Im Untergeschoß gab es einen großen Speisesaal für die Gäste, der bestimmt mal sehr gemütlich waren und mit Tischen und Stühlen bestückt.
Die Essensausgabe ist noch deutlich zu erkennen, ich tippe mal darauf, dass es deftige Hausmannskost gab und ein üppiges Frühstück bei Bedarf. Erinnert mich irgendwie an meine Kindheit, wenn es jedes Jahr im Sommer ins Ferienlager ging.
Die Küche dahinter hat sogar noch die ein oder anderen Schränke zu bieten, die mich wahnsinnig an die 70er und 80 Jahre erinnert. Jetzt vergammeln sie und erzählen dennoch von alten Zeiten.
Das letzte offen und zerborstene Fenster zeigt in meinen Augen, wie sehr Verfall und Leben bei einander liegen. Denn ein Blich nach draußen, zeigt lebendige Natur. Man hört Vögel zwitschern - als würde man in eine andere Welt schauen, so voller Leben. Der Unterschied ist immer ein wahnsinniger Kontrast.
Ich hoffe, euch hat diese kleine Reise in die Vergangenheit auch wieder gefallen und ich konnte euch mit den Bildern das Gefühl des Verfalls näher bringen.
War sicher einmal sehr schön da am See mitten in der Natur. Und in der Küche wurde vielleicht öfter mal Fisch zubereitet, wenn dort geangelt werden konnte.
AntwortenLöschenLiebe Sonntagsgrüße
Heike
Das ist beeindruckend. Schade, dass es verfallen ist.
AntwortenLöschenLiebe Grüße!
So mitten im Wald ist ja auch sehr schön gelegen, das muss sehr schön und entspannend gewesen sein. LG., Rahel
AntwortenLöschenLiebe Romy,
AntwortenLöschenwas für ein faszinierender Beitrag! Ich finde es richtig spannend, wie du die verlassene Pension beschrieben hast – man fühlt sich beim Lesen direkt mitten in der Szenerie, sieht den Verfall und gleichzeitig die lebendige Natur drumherum. Besonders die Beschreibung der alten Zimmer und der Fensterfronten hat mir gut gefallen, man bekommt richtig ein Bild von der Geschichte des Hauses und der vergangenen Zeiten.
Vielen Dank, dass du uns diese kleine Reise in die Vergangenheit mitgenommen hast. Ich wünsche dir weiterhin viele spannende Entdeckungen auf euren Lost Place Touren!
Liebe Grüße
Saskia Katharina