Nicht aufgepasst!!!!

Als wir damals die kleinen Katzenkinder auf dem Feldweg hinter unserem Haus fanden, hatten wir keine große Hoffnung, dass wir sie durchbringen würden. Aber intensive Pflege und gutes Futter haben ihren Erfolg gezeigt. Manfred und Lulu sind heute richtige freche Schmusekatzen. Aufgrund ihrer Winzigkeit waren sie deshalb recht lange im Haus, sodass sie nicht wirklich Interesse hatten an Freigängen in ihrem ersten Lebensjahr.

Diesen Sommer sollte sich das ändern. Während unseres Urlaubs führten wir sie langsam an die Natur heran. Wir öffneten regelmäßig die Tür zum Garten und sperrten unseren Hund während dieser Zeit in den Zwinger. Zaghaft erkundeten sie die ersten 10 Meter, beschnupperten die Fahrräder und kletterten die Weinreben hoch, spielten mit Blättern und Fliegen. Der Anblick war goldig, zu sehen, wie neugierig sie doch sind.
An einem Sonntag waren die Kids dann nach dem Frühstück der Meinung, dass es Zeit wäre die Katzen die Welt zu zeigen und öffneten wie so oft die Hintertür. Die Schmusetiger nutzen gleich die Chance zum Freigang. Allerdings hatten die Kinder keinen Gedanken an den Hund verschwendet und es kam wie es kommen musste. Unser Manfred schoss fluchtartig wie eine Rakete Richtung Garten, als der Hund um die Ecke bog. Lulu war da cleverer und rannte einfach ins Haus zurück.Wir hatten die Hoffnung, dass er von alleine wieder kommen würde, was aber nicht geschah. Wir suchten ihn tagelang, leider ohne Erfolg. Er muss so verängstigt gewesen sein, dass er sich irgendwo versteckt hatte.

Wir stellten jeden Tag Futter raus und riefen nach ihm. Seine Schwester Lulu jaulte tagelang, was uns nur noch trauriger machte. Nach mehr als 6 Wochen war die Hoffnung gleich null, ihn jemals wieder zu sehen.
Eines Abends als wir beim Abendessen saßen, vernahmen wir ein klägliches Gejaule, und brachten dies mit Lulu in Verbindung. Aber als wir sahen, dass sie auf der Couch schlief, wurde es plötzlich hektisch im Haus.
Unser Manfred war wieder da, er saß auf dem Fensterbrett vor dem Küchenfenster.
Total ausgehungert und abgemagert holten wir ihn ins Haus. Knappe 3 Kg brachte er noch auf die Waage, ein elendiger Anblick. Er verbrachte eine ganze Woche nur damit, zu schlafen und zu fressen.

Jetzt ist er noch anhänglicher als vorher und macht einen großen Bogen um geöffnete Türen. Dann wird er wohl eine reine Wohnungskatze werden - aber egal - wir sind einfach nur froh, dass er wieder zu Hause ist.
Irgendwie merkte man doch, dass was fehlte.
Und auch die Kinder haben was aus dieser Situation gelernt, immer erst nachdenken und dann handeln...

Wie sieht es bei euch, sind eure Haustiere auch richtige Familienmitglieder, um die man sich sorgt?