Sonntag, 22. September 2024

Aufgegebene Internatsschule

Ich habe nun bereits auch meine Tochter mit meinem Hobby angesteckt und sie begleitet mich ab und an bei meinen Lost Places Touren. Im Urlaub war ihr Freund zu Gast und er kannte eine aufgegebene Internatsschule, die wir uns dann auch prompt angeschaut haben. Und ich muss sagen, wir haben es nicht bereut, denn sie ist wirklich riesig.


Das Gebäude erstreckt sich über 3 Etage und war via Bauzaun abgesperrt und dennoch fanden wir ein Schlupfloch um es zu betreten. Die Haupteingänge waren verriegelt aber direkt daneben befand ich ein zerbrochenes Fenster, das wir zum Einstieg nutzen. 


In dem Gebäude war es kalt und schon der erste Anblick eines langes Flures war atemberaubend und zeigt einmal mehr die wahre Größe der Schule.


Jeder dieser Gänge ziert eine riesige Uhr, die damals die Unterrichtszeit anzeigte. Einige sind zum Teil abgefallen und andere stehen geblieben bzw. haben keine Zeiger mehr. Sieht bestimmt gruselig aus, wenn man das Gebäude um Mitternacht betreten würde und mit einer Taschenlampe darauf leuchtet.


Aufgrund das alle Fenster zerbrochen sind, zieht der Wind durch das Gebäude und die Witterung macht der Bausubstanz zu schaffen. Es ist richtig kalt gewesen darin, obwohl an diesem Tage mehr als 30 Grad waren.


Die Unterrichtsräume waren groß und lichtdurchflutet, sie boten Platz für mehr als 30 Schüler. Leider ist von den Tafeln und der Bestuhlung nichts übrig geblieben. Das Gerät in der Mitte war bestimmt eine Bestandteil des Technikunterrichts.


Die Sanitäranlagen waren ausreichend und vor allem auf allen 3 Etagen vorhanden. Hygienisch und klassisch in weiß gefliest. Aber auch hier sieht man den Zahn der Zeit arbeiten.


Genug Duschkabinen gab es auch, schließlich lernten und wohnten gleichzeitig die Schüler in diesem Gebäude. Für damalige Verhältnisse, die 70er Jahre - eigentlich recht modern.


Der Seitenflügel beherbergte die kleinen Schlafräume für die Internatsschüler - die sich über alle 3 Etage erstreckte, auch dort ist nicht ein einziges Fenster mehr ganz.


Um so höher man kommt, desto windiger wurde es, man konnte den Zerfall in der obersten Etage am deutlichsten sehen, denn starker Wind hat bereits viele der Fenster regelrecht aus den Angeln gerissen.


Die Türen zu den Schlafräumen waren durch nummeriert, was mich ehrlich gesagt auch nicht wundert, denn der Komplex ist so groß, da hatte man bestimmt doch schon ab und an das Problem sein Zimmer zu finden.


In einem dieser Räume, fängt bereits die Natur wieder an sich breit zu machen, denn mitten im Zimmer wächst ein Bäumen heran, was in den nächsten Jahren wohl mit seinen stärken Wurzeln den Boden instabil werden lässt.


Der Speisesaal war ganz oben und ist mit Graffiti beschmiert, was zeigt - das dort öfters mal Personen zu Gange sind und leider auch ihr Unwesen treiben.


Der letzte besichtigte Unterrichtsraum war nochmal ein toller Anblick, denn er wirkte irgendwie recht voll, auch wenn es sich nur um Bauschutt handelte, aber er strahlte etwas warmes aus, wahrscheinlich weil dort noch Tapetenreste vorhanden waren, die von der Decke hingen.


Beim Erkunden des Kellers wurde mir dann doch recht mulmig, weil alles komplett verwinkelt war mit unzähligen kleinen Räumen und gefühlten 1000 Gängen. Ich hatte Bedenken, dass wir uns verlaufen und nicht wieder herausfinden. Und der Schein der Taschenlampe fing einen Schuh ein, den hielt ich noch auf Foto fest und dann zogen wir uns zurück.


Und zu Schluss seht ihr nochmal eine Aufnahme meines Schwiegersohns ins Spe in einem der Gänge um euch ein Gefühl dafür zugeben wie groß das Internat einmal war.


Wir hätten da noch Stunden verbringen können und hunderte von Fotos machen, aber die Jugend wollte dann weiter und sich noch ein weiteres Objekt anschauen. Und ehrlich gesagt, war ich am Ende auch froh, wieder raus zu kommen, denn langsam fing ich an zu frösteln in diesem Gebäude, obwohl es ein hochsommerlicher Tag war....




24 Kommentare:

  1. Irgendwie sind die Orte schaurig, aber doch wieder faszinierend!
    Liebe Grüße!

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    1. stimmt und immer wieder siegt die Neugierde, was sich hinter den Mauern verbirgt.

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  2. Ich muss gestehen, ich hätte da auch Angst um meine Sicherheit. Man weiß ja nicht, ob Teile Einsturzgefährdet sind oder so....Hier haben wir alte Zechengebäude weil hier Kohle abgebaut wurde, aber da ist auch alles abgesperrt und daher traue ich mich da nicht rein. Obwohl die bestimmt mega interessant sind. LG, Rahel

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    1. klar ist es immer ein wenig waghalsig, aber man passt auch extrem auf wo man hintritt. Vielleicht schaust du dir die Gebäude einfach mal aus der Nähe an und entdeckst doch ein einen Zugang um es dir genauer anzuschauen.

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  3. Ist man da nicht manchmal auch versucht etwas mitzunehmen? Ich liebe vor allem die bewachsene Mauer.

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    1. klar ziehen einen manche Objekte magisch an. Aber es gibt auch als Lost Place Gänger Regeln. So wird nichts entwendet oder verstellt für bessere Fotomotive. Alles bleibt an Ort und Stelle und wird nur betrachtet.

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  4. Ein sehr cooles Hobby, welches du da hast. Damit würdest du mich auch anstecken. Ich schaue mir solche verlassene Orte auch gerne an. Berichte also gerne weiter darüber.

    Ich wünsche dir noch einen schönen Abend!
    Liebe Grüße,
    Saskia Katharina

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    1. Ich mache das jetzt seit gut 9 Monaten und man wird nicht müde, es macht einfach unheimlich viel Spaß altes und verlassenes zu entdecken und vor allem ist man in Bewegung. Gern zeige ich euch ab und an hier die besuchte Objekte.

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  5. ...there is a shortage of housing and this once lovely building is decaying!

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    1. I agree with you, it's no different here, there's a lack of living space in the big cities, but nobody wants to go to the countryside or smaller towns.

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  6. Huch, da würde ich mich nicht reintrauen. Solche Ruinen sind einerseits interessant, aber anderseits auch nicht ganz ungefährlich. Magst du die Fotos vielleicht noch in froh und kreativ verlinken? Am Dienstag beginnt die nächste Runde.
    LG Elke

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    1. wir recherchieren schon vorher, in wie weit man das Gebäude noch betreten kann, die eigene Sicherheit geht vor. Vielleicht mache ich doch mal wieder eine Runde bei deiner Blogreihe mit.

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  7. I hope that building will be renovated, as it is located in beautiful place.
    Thank you for visiting my blog and leaving your comment :-)

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    1. It would be really nice if someone would take care of the building and breathe new life into it.

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  8. Da pena esas casas . Te mando un beso.

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    1. Es triste, pero también cuentan una historia y tienen su propio encanto debido al deterioro.

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  9. Huch, da hast du ja ein riesiges "Geisterhaus" erkundet, muss speziell sein, dabei sich den ehemals wuselnden Betrieb darin vorzustellen.. Wir staunen, dass solche Ruinen stehen bleiben.
    Es grüssen Erika mit Ayka

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    1. vor allem die Stille hat einen in seinen Bahn gezogen - im Gegensatz zu dem damaligen lauten "Leben" all der Schüler.

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  10. Ich finde dein neuer "Lost Place" wieder total spannend und faszinierend. Wahnsinn, was man alles so entdeckt in einer ehemaligen Internatsschule. Die Uhren haben wirklich etwas mystisches - und dieser Schuh hätte mir ehrlich gesagt auch den Rest gegeben. Und die Kälte trotz 30 Grad... ich kann's mir bildhaft vorstellen! Danke fürs Mitnehmen!
    Liebe Grüße, Maren

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    1. es freut mich immer wieder unheimlich, dass ich euch durch die Bilder und ihre Beschreibung regelrecht mitnehme auf die Reise in die Vergangenheit.

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  11. Die Augen-Pads sind echt super, daher passt es auch sie doppelt geschenkt bekommen zu haben :D

    Wieder mal ein spannender Post =) Ich glaub so eine verlassene Schule hat nochmal was Besonderes an sich, weil man sich vorstellt wie da wohl früher der Unterricht aussah :D Und man sich überlegt wie so ein Lost Place an der eigenen Schule aussehen würde, also ich zumindest *lach*. Schon überwältigend wie die Natur sich alles nach und nach zurückholt =) Lg

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    1. vor allem weil solche Gebäude mal voller Leben und Lautstärke war - jetzt ist alles tot und vergessen, dass ist das Besondere an Lost Place Orten.

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  12. Das sind wieder viele interessante Bilder. Die herabgefallene Uhr finde ich ein tolles Motiv für den Blick in die Vergangenheit. Und das erste Grün hat sich auch schon einen Weg gesucht. Ich hätte mich in dem großen Gebäude mit den langen Gängen bestimmt schnell unwohl gefühlt. Da habt ihr dann doch ziemlich lange durchgehalten.
    Danke wieder für´s Zeigen.
    Lieber Gruß von Heidi-Trollspecht

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  13. Wieder mal ein sehr spannendes Objekt, das Ihr da gefunden habt. Allein hätte ich mich da auch nicht reingetraut, ist ja riesig - und tatsächlich hätte ich besonders im Keller die Angst, nicht mehr rauszufinden.
    Sehr intensive Aufnahmen hast Du gemacht. Da kann man sich richtig vorstellen, wie es dort zugegangen ist.
    Warum solch riesige Häuser einfach aufgegeben werden und dem Verfall preisgegeben werden, kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen. Niemand sagt, dass es rückgebaut werden müsste oder neu genutzt. Gibt es denn keine Eigentümer, die auch Pflichten dazu haben?
    Das lässt mich immer wieder staunen. Das ist ja doch ein sehr großer Eingriff in die Natur.
    Auf jeden Fall ist Dein Hobby sehr interessant und wir dürfen dran teilhaben, das freut mich sehr.
    Herzliche Grüße
    Sieglinde

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